Not macht erfinderisch. Da uns die geplante Studienreise ans Annafest in Forchheim (D) corona-bedingt auch dieses Jahr versagt blieb, haben wir uns für ein neues Alternativprogramm entschieden, das Gleis-Würfeln.

Die Idee zu diesem Event kam vom Präsi, welcher mal in einem Pausengespräch von einem Arbeitskollegen von diesem Spiel erfahren hatte. Es ist eigentlich ganz einfach: Man wirft einen Würfel und die gewürfelte Punktzahl bestimmt als allererstes das Gleis, von welchem man startet. Dort angekommen würfelt man wieder und die erzielte Punktzahl bestimmt dann die Anzahl Stationen, die gefahren werden müssen. Am Bestimmungsort angekommen steht es den Teilnehmern dann frei, sich kulturell oder kulinarisch ein wenig umzuschauen. Hat man vom Ziel “genug”, so geht’s zurück zum Bahnhof, wo dann der nächste die Würfel fallen lässt.

So trafen sich am Freitagmorgen des 23. Juli 2021 10 Landmanne beim Bahnhof Biel, ausgerüstet mit allem Wichtigen für die nächsten zwei Tage. So war da und dort auch eine Büchse Bier zu sehen, manche gar aus Stahlblech … Es konnte also losgehen und Stefu Christens Würfelglück wollte es, dass wir als erstes frühmorgens die Reise ins wunderschöne Courtételle JU antreten durften, ein wahres Traumziel, welches erstaunlicherweise bis heute von den Touristikprofis unerkannt geblieben ist. Dort angekommen stand ein Besuch im renommierten Wirtsbetrieb “Le Fédé” auf dem Programm, wo wir das eine oder andere Warteck-Bierchen zu uns nehmen konnten. Nach dieser Stärkung ging es dann weiter nach Basel, wo wir uns um die Mittagszeit im “Le Train Bleu” ein paar Bierchen gönnten. Nach der Weiterfahrt nach Olten verschlug es uns dann nach Baden AG, was wohl auch auf keinem Wunschzettel stand. Nichtsdestotrotz gaben wir dem Städtchen eine Chance und siehe da, kaum in der Altstadt angekommen, durften wir all unsere Vorbehalte ablegen. Baden ist ein wunderschönes Städtchen mit viel Charme und noch mehr “Beizli”. So kam es, dass wir uns auf der Terrasse des Mr. Pickwick Pub niederliessen und uns ein zwei Bierchen gönnten.

Bereits etwas müde von der ganzen Zugfahrerei entschieden wir dann auch, in Baden zu bleiben. Glücklicherweise konnten wir zu einem guten Preis im Hotel Linde 5 Doppelzimmer mit Frühstück buchen. Das Coolste war aber die Top Roof Bar im 14. Stock, wo wir dann auch das Apéro und später gar das Nachtessen einnahmen. Müde von den Anstrengungen des Tages suchten dann auch schon bald die einen oder anderen ihr Nachtlager auf, andere gingen noch auf einen “Schlumi” in die Badener Altstadt.

Der nächste Tag begann mit dem Frühstück im Fumoir des Hotels … eigentlich der einzige Makel an unserem Aufenthalt im Hotel Linde. Am Bahnhof angekommen wurde das Ziel Zürich gewürfelt. Da wir nicht in Zürich bleiben wollten, würfelten wir dort gleich weiter, was sich bei der grossen Anzahl an Gleisen und stets wechselnden Abfahrten als ziemlich mühsam erwies. So entschieden wir uns nach einer halben Stunde, doch mal ein Bierchen trinken zu gehen. Es verschlug uns zum Hotel St. Gotthard an der Bahnhofstrasse, wo dann nach einer Runde Bier zum Preis von CHF 7.80 die Stange auch schon wieder Schluss war. Zurück im HB Zürich erwürfelten wir uns dann tatsächlich noch eine Fahrt nach Chur, dessen Altstadt die allermeisten von uns zu gefallen vermochte. Auf der Suche nach einem Plätzchen für 10 landeten wir dann im Restaurant zum Metzgertor, wo uns Wirtin Katarina mit Crew bestens bei Laune hielt.

Da es nun auch bereits wieder gegen Abend ging, entschlossen wir uns, den Trip in Chur abzubrechen und nach Biel zurückzufahren. Dort angekommen gingen die einen heim, die anderen (noch) nicht …

Eine gelungene Premiere mit in regeltechnischer Hinsicht doch etwas Luft nach oben. Nichtsdestotrotz kann der erstmals durchgeführte Anlass als voller Erfolg gewertet werden und eine Wiederholung scheint nicht ausgeschlossen.